Beschneiung ökologisch und nachhaltig 

Im Sommer, wenn der Flem bei Punt Segnas viel Wasser führt, kann dieses ohne Fremdenergie über einen Siphon in Punt Gronda in den Speichersee Nagens auf der anderen Talseite verlagert werden. Im Winter lässt sich dieses Wasser mit hohem natürlichem Druck und minimalem Energieaufwand für die Pistenbeschneiung nutzen.

Technischer Schnee kann sowohl mit Propeller-Schneeerzeugern (Schneekanonen) als auch mit Schneilanzen hergestellt werden. Beide Systeme gibt es sowohl mobil als auch stationär. Schneilanzen sind wesentlich leiser und benötigen pro Kubikmeter Schnee nur etwa halb so viel Strom wie Schneekanonen; diese erzeugen aber pro Stunde etwa doppelt so viel Schnee wie Schneilanzen.

Wasser lässt sich unter null Grad Celcius abkühlen, ohne dass es gefriert. Erst wenn ein Kristallisationskeim, zum Beispiel ein Staubkorn, hinzukommt, gefriert es. Genau so entsteht Naturschnee. In den Wolken lagern sich feinste Tröpfchen unterkühlten Wasserdampfs an Kristallisationskeimen an und gefrieren. Die Schneekristalle wachsen von innen nach aussen – ein Prozess der mehrere Minuten dauert.

Die Herstellung technischen Schnees ist zweistufig. Zuerst werden Wasser und Druckluft durch Düsen gepresst; beim Austritt aus diesen sogenannten Nukleatordüsen entspannt sich das Luft-Wasser-Gemisch, kühlt sich dadurch ab und bildet Eiskeime. Diese werden dann mit zerstäubtem Wasser in Kontakt gebracht. So entstehen in kalter Luft innerhalb von etwa zehn Sekunden Eiskügelchen. Im Gegensatz zu Schneeflocken gefrieren die Kügelchen von aussen nach innen. Je feuchter die Aussenluft ist, desto weniger zusätzliche Feuchtigkeit kann sie aufnehmen – und umso kälter muss es sein, damit aus den feinen Wassertröpfchen Schneekristalle bzw. Eiskügelchen werden. Aus 1.0 m3 Wasser entstehen so rund 2.0 m3 Schnee.

Die Dichte von technischem Schnee ist etwa dreimal so hoch wie die von Naturschnee. Dies hat den Vorteil, dass er von den Pistenfahrzeugen nur noch verteilt und nicht mehr verdichtet werden muss. Gleichzeitig benötigt Kunstschnee viel mehr Wärme und Sonneneinstrahlung bis er schmilzt. Eine wichtige Eigenschaft um auch bei schwankenden Temperaturen über die ganze Wintersaison perfekte Pistenverhältnisse zu garantieren.

Die Gesamtlänge aller Pisten in der Weissen Arena Gruppe beträgt ca. 220 km. Davon sind bereits rund 55 km beschneit. Dazu sind 200 Schneeerzeuger und 200 Schneilanzen im Einsatz. Der jährliche Wasserverbrauch ist abhängig von der Wetterlage und liegt bei rund 300 000 m3.