Der Caumasee-Pegel ist wieder auf seinem gewohnten Stand – dank Sinfonia d’aua

Nebst zahlreichen sichtbaren Bachläufen existieren in Flims auch vier verschiedene Karst- und Grundwassersysteme:


Über Jahrtausende hat sich das Wasser im Kalkgestein neue Wege gesucht und dabei ein weit verzweigtes, unterirdisches Karstsystem geschaffen. Die beiden grössten Flimser Seen – der Cauma- und der Crestasee – werden unterirdisch gespiesen. Der Caumasee hat auch keinen oberirdischen Abfluss und sein Pegel schwankt jährlich um bis zu sieben Meter. Er ist das Fenster zu einem grossen Grundwassersee. Seine charakteristische türkisblaue Farbe entsteht durch Lichtstreuung an winzigen anorganischen Schwebstoffen. Die einzigartige Farbe und seine idyllische Lage haben den Caumasee weltberühmt gemacht.

1999 begann der Bau des Umfahrungstunnels Flims. Dabei wurde im Oktober 2002 Kalkgestein angebohrt, aus welchem grosse Wassermengen austraten. Diese Wasseraustritte führten zur Fragestellung, wie stark die Flimser Seen – insbesondere der Caumasee – durch den Tunnelbau beeinflusst werden. Deshalb hat der Flimser Gemeindevorstand im Jahr 2005 das Schweizerische Institut für Speläologie und Karstforschung (SISKA) beauftragt, die hydrologischen Verhältnisse in der Bergsturzmasse und deren Beziehung zum Karst wissenschaftlich abzuklären.

Diese Untersuchungen bestätigten einen indirekten Zusammenhang des Caumaseepegels mit dem Tunnelkarst. Die Studie des SISKA und die Abklärungen des Tiefbauamts Graubünden führten dazu, dass im Rahmen des Projekts Sinfonia d’aua eine Wasserzuführung in den Pultébach gebaut wurde. In Jahren mit geringer Schneeschmelze wird über diese Anlage zusätzliches Wasser in den vom Tunnelbau beeinträchtigten Pultébach geleitet. Über die bestehenden Versickerungsstellen im Bachlauf und im Lag Tuleritg gelangt das Wasser anschliessend in den Caumasee und stabilisiert dessen Pegelstand auf dem ursprünglichen, der Jahreszeit entsprechenden Niveau.