Umweltschonende Stromproduktion aus Wasserkraft – dank Sinfonia d’aua

Als «erneuerbar» oder «regenerativ» werden Energieformen aus nachhaltigen Quellen bezeichnet, die im Zeitablauf unbegrenzt zur Verfügung stehen. Anders als die fossilen Energieträger Öl, Kohle und Gas, die nicht unendlich verfügbar sind und darüber hinaus bei ihrer Verbrennung klimaschädliche Emissionen ausstossen, sind regenerative Energien unerschöpflich. Der Ausbau dieser Energieformen ist deshalb nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch ökologisch vorteilhaft. Denn durch die Nutzung dieser Energien kann jedes Jahr die Freisetzung vieler Millionen Tonnen des klimaschädlichen CO2 vermieden werden.

Wichtig bei der Wasserkraftnutzung sind der schonende Umgang mit der Ressource Wasser und der Erhalt der natürlichen Dynamik in den Flüssen. Gerade für uns als Tourismusdestination ist die intakte Natur mit Flüssen und Seen das höchste Gut, welches uns von anderen Regionen unterscheidet. Genau darum haben wir im Projekt Sinfonia d’aua ein neuartiges Wassernutzungsregime entwickelt: Dieses heisst «Simultan-dynamische Restwasser-Regulierung» und gilt zwischenzeitlich in der ganzen Schweiz als Vorzeigelösung. Das im Bach fliessende Wasser wird mittels geometrischer Öffnungen in der Bachwasserfassung so umgeleitet, dass auch bei Niederwasser immer mindestens ein Drittel des Zuflusses im Gewässer verbleibt. Beim Kraftwerk Segnas wird gleichzeitig das für die Stromproduktion abgeleitete Wasser auf 400 l/s begrenzt. Diese geringe Nutzwassermenge soll gewährleisten, dass auch in Zukunft – bei Veränderungen im Wasserdargebot durch fehlende Gletscher, Niederschlagsrückgang und höhere Verdunstung – das Kraftwerk effektiv betrieben werden kann. Die abgebildete Grafik mit der roten Kurve als Maximalwert und der blauen Kurve als Minimalwert veranschaulicht diese Grundhaltung. Unser Ziel ist es, die gesetzlich vorgegebene Restwassermenge von 200 l/s im Sommer und 50 l/s im Winter möglichst selten zu erreichen und so den Fluss in seiner natürlichen Dynamik zu belassen.

Dank hohen Gefällestufen und ergiebigen Abflüssen kann in den Zentralen Punt Gronda und Felsbach genügend Strom erzeugt werden, um damit rund 4800 Haushalte mit erneuerbarer Energie aus Wasserkraft zu versorgen.